Doppeldeutig ins Guinness-Buch
Eine Lesung und ein Rekordversuch von Eike Mewes
JÜTERBOG - Schriftsteller Eike Mewes aus Luckenwalde strebt einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde an. Mit dem jüngsten Werk "Teekesselchen" bewerben er und sein Verlag sich um die Ehrung für die größte Sammlung doppeldeutiger Wörter. In "Teekesselchen" stehen 1888 derartige Begriffe, basierend auf einem Ratespiel für Kinder. Zum Beispiel "Löwenzahn": Das kann ein wildwucherndes Gewächs oder Teil des Raubkatzengebisses sein. "Trommel": Sie lässt sich schlagen oder ist Bestandteil von Waschmaschinen. "Birne": Sie kann leuchten, aber auch schmecken.
Das Werk entstand in Zusammenarbeit mit der Illustratorin Claudia Padur. Die Lehrerin für Mathematik und Kunst ist als Dozentin für Malerei und Grafik an der Kreisvolks- hochschule Teltow-Fläming tätig und ebenfalls in Luckenwalde zu Hause. Zusammen mit anderen Illustratoren arbeitete sie mit an Mewes Werk. Gestern wollten sie es auf der Buchmesse in Leipzig erstmals präsentieren.
Am Mittwochabend war Eike Mewes aber noch einmal im Jüterboger Kulturquartier Mönchenkloster zu Gast und trug aus seinem Buch "Auf ein Wort" vor. Darin hat sich der Luckenwalder so seine ganz eigenen Gedanken über Wörter von A wie anständig über N wie natürlich und X wie xantippenhaft bis Z wie zynisch gemacht. Mit einem lesenswerten Mix aus Hintersinn, scharfsinnigem Verstand, Herkunft, Sinneswandlungen und damit aktuellen Bezügen zur Gegenwart. Unter dem Strich amüsanter Wortwitz und Ironie. Als zweites seiner Werke stand "Der Tag ist nur der Schatten einer Nacht" im Fokus. Darin erzählt Mewes von Abgründen und Widersprüchen, die sich zwischen Menschen auftun können und die letztendlich in jedem stecken.
Für die Zuhörer war es Bereicherung und Entspannung zugleich. Schade nur, dass so wenige Literaturfreunde die Gelegenheit genutzt haben. Denn selbst Mewes Stammzu hörer hatten sich ziemlich rar gemacht. hdk