Zum Buch: "Einer trage des anderen List"

BUCH: Einer trage des anderen List
Eike Mewes' (un)moralische Geschichten
RANGSDORF - Haben uns die Geschichten aus der griechisch-römischen Mythologie heute noch etwas zu sagen? Der mächtige Zeus zum Beispiel, oder der berühmte Prometheus, Ganymedes, Eros und Bacchus, Demeter und Fortuna? Götter und Helden tauchen mit ihren Stärken und Schwächen im neuen Buch „Einer trage des anderen List“ des Rangsdorfer Autors Eike Mewes auf. Er erzählt von Atlas, der die Last des Himmelsgewölbes zu tragen hat, sie zeitweise an Herakles abgeben kann und sie doch nicht los wird. Der Bibelspruch sei nicht hilfreich, meint Mewes.

Eigene Deutung der antiken Mythen
Doch biblische Geschichten, das Nacherzählen alter Sagen und deren „sachlich korrekte Auslegung“ (Mewes) stehen nicht im Mittelpunkt der Publikation. Der Philosoph, Literatur- und Theaterwissenschaftler liefert in seinem vierten Buch eine eigene Deutung der antiken Mythen, kenntnisreich und mit Humor geschrieben. Er spürt Parallelen zu verschiedenen Religionen auf, bezieht Philosophie, Literatur und Sprachwissenschaft mit ein und verbindet das Porträt jedes Helden mit einem hinterfragenden Blick auf die Gegenwart. Die Wahrheit liege in der Mythologie, so Mewes, deren Interpretation unterliege der Manipulation.

Die griechischen Philosophen hätten uns Weisheit, Gleichberechtigung und Gedankenfreiheit hinterlassen. Wer diese ethischen Grundprinzipien des Humanismus anerkenne, benötige keine Religion, behauptet der überzeugte Atheist. Mit der Renaissance der Religion drohe ein kultureller Rückschritt.

Kritik am zunehmenden Einfluss der Religionen
Dass sich Vertreter der christlichen Kirche – aber auch des Islams – als Moralinstanz aufspielten, bewegt ihn sehr. „Der Einfluss der Religionen auf die gesellschaftliche Situation wird zu groß“, sagte er im Gespräch.
Das Buch sieht er als Denkanstoß, versteht es aber auch, mit seinen „(un)moralischen Geschichten“ gut zu unterhalten. Manchmal weht es ihn wie mit den göttergleichen Winden der Hellenen gedanklich weit heraus. Aber warum nicht?

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